Deutscher Tierschutzbund

Otto

Seine letzte Jagd

Am Sonntag den 27.03.2022 war der Tag, an dem unser Kater Otto alle seine 7 Leben aufgebraucht hatte.

Im Dezember 2007 machten wir uns auf den Weg ins Tierheim Worms, um uns eine Katze auszusuchen, die das Leben mit uns teilen sollte. Doch nicht wir suchten die Katze aus. Als ich das Körbchen offen in den Auslauf stellte und die „Kandidaten“ gebracht wurden, stieg unvermittelt ein kleiner schwarzer Kerl in das Körbchen und so war die Sache klar.

Und so zog Pünktchen bei uns ein, und aus Pünktchen wurde Otto – mein Otto.

Unser Straßenkater war von nun an der Chef in unserem Haus. Er liebe seine Freiheit und so war es nicht verwunderlich, dass er in den ersten zwei Wochen unter Verschluss unser Haus demolierte, er wollte raus, das war seine Welt.

Er war von nun an so frei, wie man nur frei sein konnte, ab und zu habe ich ihn dafür beneidet. Er ging ein und aus wie er wollte und degradierte uns zum Futter- und Türöffner. Auch als wärmendes Sofa durfte man herhalten, uns so saß er oft schnurrend und sabbernd auf meinem Bauch.

Ich kann die Mäuse nicht zählen die der Otto mit großen Brimborium aus seinen Jagdgründen über die Gasse zu uns schleppte und genussvoll verspeiste. Und mache Maus fand so den Weg durch die Katzenklappe ins Haus, zum Entsetzen meiner Allerliebsten. So entwickelte auch ich mich zu einem ganz passablen Mäusejäger. Aber jetzt haben die Mäuse bessere Karten im Revier, hoffentlich graben sie nun nicht unseren Garten um.

Unser Otto ging gerne auf Reisen, einmal war er 10 Tage weg. Aus Sorge verteilten wir Handzettel und nach 10 Tagen erhielten wir einen Anruf . Die „Finder“ hatten den Otto auf einem Handzettel erkannt, sie waren zu Besuch in unserer Nachbarschaft und da lag ein Zettel auf dem Tisch. Ich konnte es kaum glauben, als ich ihn dann auf einem Gartengelände am anderen Ende der Stadt antraf. Wie er dahin kam ist und bleibt ein Rätsel. Noch rätselhafter ist, dass ich ein Jahr später wieder einen Anruf erhielt, und er war wieder dort. Er war 3 Tage verschollen, aber das machte mir noch keine großen Sorgen, solche Auszeiten nahm er sich, gerade im Sommer ein ums andere Mal. 

Der Otto war sehr beliebt. Viele unserer Nachbarn berichteten, dass er auch dort gerne zu Gast war. Auch ihnen wird er fehlen. Wahrscheinlich fehlt er auch einigen nicht, wer greift schon gerne bei der Gartenarbeit voll in die...

Im letzten Jahr musste der Otto sein Reich mit unserem kleinen Hund teilen. Der kleine Hund war lange bei einem Freund von uns, dort war er als Bauhelfer eingesetzt und er liebte sein Nickerchen im Baustellenfahrzeug. Als er dann in „Rente“ musste, kam er zu uns und von da an gingen wir gemeinsam Gassi, der Otto ging immer mit, musste er doch kontrollieren was da geschieht.

Der kleine Hund, unser Gino, musste dann im September 21 seine letzte Reise antreten, wir vermissen ihn sehr.

Jetzt war der Otto wieder alleiniger Herrscher in seinem Reich, Ansiedlungsversuche weiterer Vierbeiner verhinderte er vehement.

Und jetzt musste mein bester Kumpel an einem schönen Sonntag auf seiner letzten Jagt den Preis für seine Freiheit zahlen. Ich habe ihn immer frei gelassen und bereue das nicht, er liebte seine Freiheit. An dem was passiert ist hat keiner Schuld. Der kleine Kerl konnte kein besseres Katzenleben haben und wir keinen besseren Otto.

Wir werden ihn sehr vermissen, unseren kleinen Freund, den Otto vom Hantal.

Es war mir eine Ehre!

Viele Grüße

Die traurige Familie vom Otto

Kontakt

Tierschutzverein Worms
Stadt und Land e.V.

Ludwigslust 2 / 67547 Worms
Tel. 06241 230 66 / Fax 06241 200 15 71
tierheim.worms(at)gmx.de

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