Das Gesicht TOTAL zerdellert, deformiert, aufgedunsen, grün und blau oder um es kurz gesagt auf den Punkt zu bringen: ein schweres Schädel-Hirn-Trauma, so daß er nicht ansprechbar war und auch nicht mehr aufstehen konnte, und, was auch direkt ins Auge fiel: ein komplizierter Ellenbogenbruch.

Der kleine Mann musste erst einmal stabilisiert werden, es war nicht sicher, ob er es in diesem Zustand überhaupt schaffen würde.

Dann ging das hin und her aber erst richtig los. Nachdem sich sein Besitzer nicht wirklich bemühte und immer wieder andere Menschen vorschickte, die dann auch wieder so schnell von der Bildfläche verschwanden wie sie aufgetaucht waren, brach der Kontakt mit der Tierklinik letztendlich ganz ab. Da lag nun das Würmchen und musste intensivmedizinisch betreut und dringend operiert werden.

Irgendwann war es dann auch für die Tierklinik genug und sie kontaktierte uns, ob wir BamBam in unsere Obhut übernehmen würden, da Besitzer und Co alle abgetaucht waren und sich offensichtlich niemand mehr für den Hund interessierte.

Relativ zeitgleich ging ein Anruf bei unserer 1. Vorsitzenden von einer Bekannten ein, die über diverse Ecken von dem Fall erfahren hatte und direkt fragte, ob wir eine Pflegestelle benötigen würden.

Da sich die angebotene Familie mit den rassetypischen Problemen von Frenchies gut auskennt, beruflich in der Pflege arbeitet und somit die medizinische Betreuung, Physio etc. gewährlistet ist, war umgehend klar, dass das für BamBam eine ideale Lösung wäre, denn in einem Tierheim ist es sehr schwer einen so schwer verletzten Hund optimal 24/7 zu versorgen. Nach Genesung könnte er dann in die Vermittlung gehen, oder, wie unsere 1. Vorsitzende schon damals zur Pflegestelle sagte, "ihr werdet mal wieder Pflegestellenversager". "Nein nein, natürlich würden sie das nicht werden, er würde dann definitiv in eine neue Familie gehen, denn 3 eigene Hunde reichen" ("ja, is‘ klar...bis dahin fließt noch viel Wasser den Rhein runter" dachte sich unsere 1. Vorsitzende).

Wir holten BamBam von der Klinik ab und zeitgleich fuhr die Pflegestelle los, um ihn bei uns im Tierheim direkt in Empfang zu nehmen.

Er wurde vom restlichen Rudel sofort angenommen und fühlte sich vom ersten Moment an pudel(frenchie)wohl.

Das Bein verheilte, aber er gefiel trotzdem der Pflegestelle nicht, da er Probleme mit seinem Bewegungsapparat zeigte... also ging es nochmal in die Tierklinik für eine weitere Diagnostik.

Die gute Nachricht zuerst: Das Bein verheilt gut, die blauen Flecken im Gesicht sind auch weg. Die Schrauben und Platten im Bein müssen nun aber zeitnah wieder raus (Termin steht bereits).

Die schlechte Nachricht: Es stellte sich heraus, dass BamBam eine gebrochene Wirbelsäule hat(te), die sich aber schon in der Heilungsphase befindet und wo man chirugisch nichts mehr machen kann. Er hat zudem einen Keilwirbel (nichts seltenes bei dieser Rasse), der ihm aber eines Tages zum Verhängnis werden kann/wird. Eine falsche Bewegung, Sprung o. ä. und er wird gelähmt sein.

Er wird also nie ein Hund sein, der unbeschwert toben und springen kann. Er wird niemals ein Hund sein für ausgiebige Gassigänge und er wird immer Unterstützung benötigen. Das ernüchternde Fazit der Klinik: Dieser Hund ist aufgrund seines Gesamtpakets an Krankheiten eigentlich nicht vermittelbar und es ist auch nicht klar und absehbar, welche Probleme er später damit noch haben wird (evtl. auch neurologischer Natur). Holzhammermethode nennt man das wohl.

Sowohl wir als auch die Pflegestelle waren erst einmal total geschockt und sprachlos. Auch die Tierklinik ist mehr als betroffen über das Schicksal von BamBam. Was hat dieser Hund in seinem kurzen Leben alles erleiden müssen?

So, da standen wir nun alle und mussten uns erst mal wieder sammeln. Nun war guter Rat teuer.....was machen wir? Unsere 1. Vorsitzende sprach zuerst nochmal mit dem Chef der Tierklinik, dann mit der Tierheimtierärztin und dann nochmal mit der Pflegestelle über die Optionen. Das Pflegestellenfrauchen sagte, sie muss mit ihrem Mann sprechen und dann meldet sie sich wieder. Ihr Mann hat ihr aber dann direkt alles abgenommen und schon auf dem Heimweg von der Arbeit tel. mitgeteilt, dass es gar keine Diskussion darüber gibt. Wenn das Tierheim eine Dauerpflegestelle anbieten würde (was unsere 1. Vorsitzende tat), dann bleibt BamBam selbstverständlich, alles andere wäre ihm nicht zuzumuten.

BamBam wird also weiterhin eine optimale Betreuung erhalten, gehegt und gepflegt werden, mit seinem Rudel schmusen, Gassi gehen oder im Hundewagen mitfahren, wenn die Knochen nicht mehr können, und ein schönes Leben haben..... und wenn es Zeit ist zu gehen, wird er voller Liebe gehen dürfen und gebrochene Herzen bei allen Beteiligten hinterlassen, die seinen Weg begleitet haben.

BamBam ist ein wirklicher Kämpfer!!!! WIR alle stehen an deiner Seite, kleiner Mann, und werden dich unterstützen, solange du es brauchst. Niemand von uns wird dich jemals wieder im Stich lassen!! Alles Gute du kleiner Knopf mit dem riesengroßen Kämpferherz, werde groß und stark!!!

Danke an Barbara, René (und die Kids), dass ihr sofort eure Türen für den kleinen Mann geöffnet habt, was besseres hätte ihm nicht passieren können! Jetzt seid ihr doch zu Pflegestellenversagern geworden - zwar anders als wir alle gedacht haben, aber für BamBam ist es ein Happy End und das ist alles was zählt. Wir hoffen alle sehr, dass ihr zusammen noch eine lange Zeit miteinander verbringen werdet.